Willkommen auf der Homepage der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale)
Die 1842 eröffnete Strafanstalt Halle diente der NS-Justiz zur Vollstreckung hoher Haftstrafen an männlichen Gefangenen, darunter zahlreichen aus politischen Gründen verurteilten Deutschen sowie Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern. Von Herbst 1942 bis Kriegsende wurden zudem hier Todesurteile gegen insgesamt 549 Menschen aus 15 Ländern Europas und aus Tunesien vollstreckt. Der Befreiung der Insassen durch amerikanische Truppen im April 1945 folgte ab Sommer desselben Jahres eine mehrjährige Verwendung der Anstalt durch die sowjetische Besatzungsmacht, die ihre Rechtsauffassung mit Hilfe von Militärtribunalen und Deportationen in Speziallager durchsetzte. Von 1950 bis 1989 nutzte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR einen Teil der Gebäude als Untersuchungshaftanstalt, andere Haftbereiche dienten dem Strafvollzug, seit 1954 insbesondere als Einrichtung für Frauen.
Die 1996 eröffnete Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) ist im ehemaligen Hinrichtungsgebäude der NS-Justiz untergebracht, das vom MfS zum Vernehmergebäude umgebaut wurde. Sie widmet ihre Dauerausstellungen sowie die damit verbundenen Forschungen und pädagogischen Projekte den Opfern politisch motivierter Justiz der Jahre 1933 bis 1945 und 1945 bis 1989.
Reichskriegsgericht: Veranstaltung am 13.11.2025 um 18 Uhr in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin
„… eine Schuld gegenüber Menschen lehne ich mit reinem Gewissen ab.“ Juristen am Reichskriegsgericht und der Umgang mit ihrem Wirken 80 Jahre nach Kriegsende
Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand und die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt laden Sie herzlich zu einer Begleitveranstaltung zur Wanderausstellung „Das Reichskriegsgericht 1936–1945. Nationalsozialistische Militärjustiz und die Bekämpfung des Widerstands in Europa“ ein.
„Jeder Versuch der Zersetzung muss mit harter Hand unterdrückt werden“ – Anmerkungen zum Richterkorps am obersten Gerichtshof der Wehrmacht
Vortrag von Eike Klemm und Lars Skowronski, Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), Kuratoren der Wanderausstellung
Ein „blinder Fleck“? Gesprächsrunde zum Umgang mit dem Thema in den Familien der Täter und seiner Gegenwartsrelevanz
mit Christine Gropengießer und Jeanette Lueben, Enkelinnen des Senatspräsidenten Werner Lueben (1894-1944),
Dirk Lorenzen und Dr. Erich Lorenzen, Enkel des Anklägers und Richters Dr. Erich Lorenzen (1896-1945), Stephan Lebert, Autor und Journalist bei der Wochenzeitung DIE ZEIT
Zur „Aufrechterhaltung der Manneszucht“ und um einen „neuen November 1918“ zu verhindern verhandelten Juristen am Reichskriegsgericht gegen tausende Wehrmachtangehörige und verhängten größtenteils drakonische Strafen. Seine Rechtsprechung traf aber ebenso zahlreiche Mitglieder von Widerstandsbewegungen in Deutschland und den besetzten Ländern Europas. Obwohl die Bilanz des obersten Gerichtshofs der Wehrmacht bis 1945 weit über 1.300 Todesurteile aufweist, fanden dessen Juristen als NS-Tätergruppe bislang wenig Beachtung. Die Veranstaltung bietet einen Überblick zu dieser Personengruppe und lässt Nachfahren zu Wort kommen.
Veranstaltungsort: Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Adresse: Stauffenbergstraße 13-14, 10785 Berlin
Zweite Etage, Saal 2B
Wir bitten um Anmeldung bis zum 12. November per E-Mail: veranstaltung(at)gdw-berlin.de
Die Ausstellung wird bis zum 10. Januar 2026 im Sonderausstellungsbereich in der 1. Etage der Gedenkstätte Deutscher Widerstand gezeigt.
Hinweise zur Barrierefreiheit
Schlüsselbund Hallesche Museen
Das Schlüsselbund Hallesche Museen bietet allen Besuchern der im Netzwerk assoziierten Museen die Gelegenheit, in einem Haus den vollen Eintritt zu bezahlen und in allen anderen 10 Häusern jeweils den geltenden ermäßigten Eintritt. Die Aktion gilt für alle Dauer- und Sonderausstellungen der Museen.
Dazu erhält der Besucher in jedem besuchten Museum zusammen mit dem Ticket einen Aufkleber, den er in eine Sammelkarte mit einem Stadtplan aller Museen einklebt.
Jeder Besucher, der nach diesem Jahr alle beteiligten Museen besucht und deren Schlüssel-Aufkleber gesammelt hat, erhält für ein Jahr freien Eintritt in alle Museen des Netzwerks – sozusagen den Goldenen Schlüssel.
Die Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) ist vertreten bei Orte der Repressionen.





